Das Entwickeln innovativer Ideen in Teams braucht vor allem eine passende Kommunikation.
Hier liegt eine wichtige Fähigkeit von Teams.
In unseren Teams und Besprechungen beobachte ich jedoch einen Gesprächsstil
...der uns an den lieben Kollegen eigenlich schrecklich nervt
...den wir aber gerne auch selbst mal anwenden.
Hier die Hitliste der 10 nervigsten Kommunikationsspecials ...
- Mit Wissen beeindrucken
- Den Anderen keinesfalls ernst nehmen
- Unpersönlich und abstrakt bleiben
- Ins Wort fallen und unterbrechen
- Sich mit der eigenen Meinung voll identifizieren
- Das Gegenüber durch Fragen verunsichern
- Die eigene Meinung kompromisslos durchsetzen
- Sich abschotten und abgrenzen
- Schnell sein
- Sich selbst nicht in Frage stellen
Kommt Ihnen etwas davon bekannt vor?
Waren Sie in einer Ihrer letzten Besprechungen mit solchen Haltungen konfrontiert?
Haben Sie auch einen „Liebling“, den sie gerne mal anwenden?
In unseren unzähligen Besprechung, Meeting, Sitzungen werden
- Standpunkte vorgestellt
- Argumente ausgetauscht
- Positionen verteidigt
- Gedanken ausgeführt
- Theorien angerissen
Der Zweck solcher Gespräche ist es, Differenzen zu klären, sich auf Ziele zu einigen und Unstimmigkeiten auszuräumen.
Letzlich Diskutieren wir, um die eigenen Ideen zu bewahren!
Was wir jedoch brauchen, um komplexe Herausforderungen zu verstehen und mehr Ideen zu entwickeln, ist eine Atmosphäre, in der wir bereit sind,
- Neues zu entdecken
- die eigenen Perspektive nicht absolut zu setzen und
- die Bereitschaft, Erfahrungen anderer verstehen zu wollen
Der Dialog beginnt, wo die Diskussion aufhört.
Der Quantenphysiker David Bohm (1917 - 1992) hat sich intensiv mit dem Dialog beschäftigt.
Statt der Diskussion fordert er den Dialog. Jedoch nicht verstanden als ein freundliches nettes Gespräch, sondern als eine den Horizont erweiternde Erfahrung, die mehr Effizienz und Kreativität ermöglicht.
Auch hier gibt es zentrale Regeln, die jedoch ungleich anspruchsvoller sind als die obigen.
- Zuhören: Ich muss zuerst mir selber zuhören, bevor ich anderen zuhören kann. Wenn ein anderer erst 2 Sätze gesagt hat, fangen wir an, innerlich zu argumentieren, eine Entgegnung vorzubereiten, zuzustimmen oder abzulehnen, zu bewerten. Diese automatischen inneren Reaktionen kann ich wahrnehmen UND "beiseitestellen", um erstmal WIRKLICH zuzuhören: nämlich dem anderen statt mir selber.
- Respektieren: (lateinisch re-spectere: erneut hinschauen, beobachten) bedeutet, auf Abwehr, Schuldzuweisung, Abwertung und Kritik zu verzichten. Jede Idee, jede Meinung ist genauso richtig und legitim wie meine eigenen Ideen.
- Von Herzen sprechen: Das heißt, von dem zu sprechen, was uns wirklich bewegt. Intellektuelle Höhenflüge, abstrakte Abhandlungen und Selbstdarstellungen sind Tabu.
- Suspendieren: heißt, auftauchende Gedanken und Gefühle zur Kenntnis zu nehmen und zu beobachten, ohne zwangsläufig gleich danach zu handeln. Also eine Meinung, eine Haltung zum Thema zu haben und diese mal in der Schwebe zu lassen und sich weiter auf das einzulassen, was gesagt wird ohne gleich „dicht“ zu machen oder einen "Gegenrede" vorzubereiten.
- Erkunden: Eine Haltung von Neugierde, Achtsamkeit und Bescheidenheit mitzubringen, Fragen zu stellen, die wirklich bewegen um gemeinsam Lösungen zu erkunden.
- Den Gesprächsprozess verlangsamen: Dazu kann man einen Sprechstab/ Redestein etc. einsetzen. Die Regel ist, dass nur die Person spricht, die den Gegenstand in den Händen hält.
Probieren sie es doch mal in der nächsten Teamsitzung aus:
- Suchen sie sich 1-2 Regeln aus und wenden sie an.
- Machen sie die Regeln zum Thema mit anderen.
Die Art der der Kommunikation und die Atmosphäre im Team werden sich ändern.
Garantiert!