ein kicker im büro: "wohlfühloase" arbeitsplatz - alles nur klimbim?

Man könnte den Eindruck gewinnen:

Erfolgreiche Unternehmen bieten Mitarbeitern

  • tolle Gemeinschaftsräume
  • Kaffeevollautomaten de Luxe
  • Massagesessel
  • Bällchenbäder...

und schon ist die Mitarbeitermotivation top und der Erfolg stellt sich ein.

Von wegen!


 Was ist überhaupt ein erfolgreiches Unternehmen?

Eine Organisationseinheit, die in der Lage ist, Kundenbedürfnisse zu befriedigen

und dafür mehr Geld erhält, als sie ausgegeben hat.

Ganz einfach!

 

 Dazu drei Thesen:

 

1. Erfolgreiche Unternehmen wissen:

Ein Unternehmen lebt, weil es leistungsfähiger ist als sein Wettbewerb – weil es die Kundenprobleme besser löst als andere.

Die Wertschöpfung realisiert sich über den Nutzen für den Kunden, nicht aus Lösungen, die kilometerweit von den Bedürfnissen der Kunden entfernt sind und zu denen man sich dann die Probleme sucht.
 
2. Erfolgreiche Unternehmen gehen davon aus:

Die eigenen Mitarbeiter wollen gerne arbeiten, mitgestalten und mitentscheiden.
Sie übertragen den Mitarbeitern stufenweise mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsspielraum.
Um Mitarbeiter zu motivieren, schaffen diese Unternehmen Bedingungen, die ihnen mehr Selbstbestimmung und größere Verantwortungsbereiche einräumen.

Sie haben erlebt, dass dieses Vertrauen das Engagement und die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter positiv beeinflußt und die Verantwortungsübernahme und Kreativität der Mitarbeiter steigert, also eine verstärkende Wirkung hat.
 
3. Erfolgreiche Unternehmen wissen:

Steuerung durch Anweisung und Kontrolle, formale Regelung, Vorschriften, Richtlinien sind eine Art gespeichertes Wissen, damit Mitarbeiter nicht jedes mal alles neu erfinden müssen. Sie verhindern tägliches Chaos und funktioniern prima, wenn es immer um das gleiche geht.

Sie wissen jedoch auch, dass diese Strukturen oftmals der Wertschöfung entgegenstehen, denn wir bewegen uns heute in komplexen, dynamischen und unvorhersehbaren Märkten.

Damit gehen ständige Veränderung einher, die jeder im Unternehmen spürt.

Da wo sich Dynamik einmischt, nicht mehr alles steuerbar und vorhersehbar ist, wo der Prozess mal so und mal so verläuft, zum Beispiel im Verkaufsprozess, in der Entwicklung, bei der Verhandlung mit neuen Lieferanten, bei Gesprächen in der Kundenbetreuung, überall dort, wo das Problem jedes Mal ein bisschen anders aussieht, benötigen Unternehmen den Einfallsreichtum der Mitarbeiter.

Dort behindern Steuerung durch Anweisung und Kontrolle oftmals.

 

Vielleicht sind nicht die "hippen-trendy" Benefits und das Siegel "besonders arbeitnehmerfreundlich" entscheidend, sondern die Antworten auf folgende Fragen :

 

1. Wie intensiv beziehen wir die Kunden in unser Unternehmen mit ein?

Suchen Sie die Beziehung zum Kunden, den Kontakt, sein Feedback.

Kennen Sie seine Wünsche, seine Enttäuschung, seine Probleme, seine Freude, seine Dankbarkeit, seine Widersprüchlichkeit?

Erst wenn Sie nah am Kunden sind, verstehen Sie vollumfänglich, was es heißt, seine Bedürfnisse zu befriedigen.

 

2. Was hält unsere Mitarbeiter aktuell von der Wertschöpfung ab?

Und nicht: Wie machen wir unsere Mitarbeiter zufriedener?

Denn erstere Frage bezieht sich auf die Basis eines jeden Unternehmens UND es ist das, was die meisten Menschen machen wollen: Nutzenstiftend und verantwortungsvoll arbeiten, wenn man sie läßt.

Also weniger Vorgaben, mehr Zutrauen und Freiraum.

Dann können Mitarbeiter Probleme lösen, für die es in der Organisation noch kein Wissen gibt – neue Projeke, neue Kundenanfragen, neue Technologien, neue Produktfeatures etc. – dann tun sie Dinge, die vor ihnen so noch niemand getan hat.

 

3. Tragen Zielvereinbarungen, langwierige Meetings, Reports, Audits, ….wirklich dazu bei, dass unsere Mitarbeiter ihre Aufgaben erledigen können?

Machen Sie eine Inventur ihrer internen Vorgaben und Verwaltungspraktiken!

Think small: Starten Sie mit einem Experimente und verzichten auf das ein oder andere und beobachten, welches „Chaos“ ausbricht (oder auch nicht!). Holen Sie sich dazu Feedback ein.

 

In diesem Sinne: Der Tischkicker schadet nicht, aber erfolgreich macht er auch nicht!